Alevitentum |
Perşembe, 24 Mayıs 2012 10:36 |
Für Download bitte hier klicken "IABF_Alevitentum.pdf"ALEVITENTUM
eine Broschüre in verkürzter Fassung Ausgabe 07.2011
Sie nennen uns Ergebende Unser Feind ist der Hass Wir hassen niemanden Alle sehen wir gleich und eins! Yunus Emre
Der Glauben des Alevitentums
Die Ursprünge
turkmenischen, arabischen und kurdischen Bevölkerungsteil. AlevitInnen leben auch in den Balkanländern.
zurückliegen. Durch die Völkerwanderung gelangten AlevitInnen von Zentralasien über Persien nach Anatolien und Mesopotamien. So beinhaltet das Alevitentum Elemente der Lehre Zarathustras, aus dem Judentum und dem Christentum, der Schia, dem Schamanentum und dem modernen Humanismus.
Die Glaubensinhalte
Wörtlich bedeutet es ‚Einheit’. Cem ist der zentrale Gottesdienst der AlevitInnen. Der Cem-Gottesdienst hat im Alevitentum eine grundlegende Bedeutung. Das Gebet im Rahmen des Cem-Gottesdienst ist gleichzeitig die wichtigste Gemeinsamkeit unter den AlevitInnen. Ein/e Alevite/in kann im Cem-Gottesdienst… - dank gemeinsamer Anbetung mit dem Schöpfer eins werden. - an seine verstorbenen Verwandten denken. - ein gesegnetes Mahl (Lokma) der Gemeinde zur Verfügung stellen. - Rechenschaft für sein Fehlverhalten abgeben und am Cem-Gottesdienst teilnehmen. welcher nur stattfinden kann, wenn unter den Anwesenden vollkommener Frieden geschlossen ist. - den rituellen Tanz (Semah) verfolgen, welcher ein wichtiges Gebetsritual während des Cem-Gottesdienstes ist. Semah symbolisiert die Triade „Gott – Universum – Mensch“, welche im Alevitentum eine untrennbare Einheit darstellt. - dem Saz (Saiteninstrument) zuhören, welcher während des ganzen Cem-Gottesdienstes die Gebetsrituale begleitet. - eine der 12 Pflichten praktizieren und sein/ihr Wissen im Alevitentum vertiefen.
Mensch die heilige Kraft des Schöpfers inne. Durch den richtigen Weg kann jeder Mensch seine heilige Kraft entdecken und Gott näher kommen. Die Grundlagen des alevitischen Glaubens bestimmen den Glaubensvollzug. Der „alevitische Weg“ führt durch „Vier Tore“, die jeweils zehn Stufen enthalten. AlevitInnen glauben, durch das alevitische Wertesystem der „Vier Tore und Vierzig Stufen“ zu reifen und den Weg zur Vervollkommnung zu finden.
heilig und stellt die höchste Form der Schöpfung dar. Der Mensch wird in der Lehre und Philosophie des Alevitentums als ‚Heiliger’ eingestuft und dem wird sehr viel Wert beigemessen. Der Mensch ist also von göttlicher Natur und so gebührt ihm Respekt. Der Dienst am Mitmenschen gilt als Dienst an Gott. Die folgenden Sätze alevitischer Gelehrter zeigen, welche hohe Stellung der Mensch im Alevitentum hat: „Das Beste zu lesende Buch, ist der Mensch.“ „Was Du suchst, suche es in Dir selbst!“
Verpflichtung (Musahiplik = Weggemeinschaft) zwischen Einzelnen und Familien.
durch Singen von Liedern und Rezitieren von Gedichten überliefert.
fähig ist, selber zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Es braucht dazu keine heiligen Schriften. Gott ist im Mensch. Gott ist Wahrheit, Liebe und Wissen.
für die Führung seines Lebens verantwortlich ist. Der Mensch kann ein Scheitern nicht auf Gottes Willen zurückführen. AlevitInnen glauben, dass das Leid nicht auf Gottes Willen zurückzuführen ist, sondern durch menschliches Versagen bzw. durch das kollektive Fehlverhalten der Menschen entsteht.
Spruch: „En-el hak!“ Ich bin identisch mit Gott. Das heisst, ich bin sein Ebenbild und mein Ebenbild liegt somit in seinem Wesen umschlossen.
Versuche, ein vollkommener Mensch zu werden!
Geschöpf heilig ist. Gott schuf die Menschenseelen gleichwertig und gleichzeitig. Die Seelen kommen von Gott und gehen zurück zu Gott. Die Körper sterben, jedoch nicht die Seelen.
werden bestimmte Bäume, Berge und Quellen wegen ihrer Urkraft als heilig erachtet!
Glaubensprinzipien
AlevitInnen….
Einige wegweisende Grundsätze des Alevitentums:
AlevitInnen in Europa
Seit Anfang der 80er-Jahre haben sich die AlevitInnen in 13 europäischen Ländern in Vereinen organisiert. Diese Vereine haben sich zu nationalen Dachverbänden zusammengeschlossen. Diese Länderdachverbände sind Mitglieder der europäischen Konföderation (Avrupa Alevi Birlikleri Konfedarasyonu, AABK). Der türkisch alevitische Dachverband ist ebenfalls ein Mitglied der europäischen Konföderation. In Westeuropa leben ca. 1.6 Mio. AlevitInnen, davon befinden sich ungefähr 800'000 alleine in Deutschland. Gegenwärtig sind die AlevitInnen in 6 westeuropäischen Ländern als eine eigenständige, öffentlich-rechtliche Glaubensgemeinschaft anerkannt.
AlevitInnen in der Schweiz
Die Zahl der AlevitInnen in der Schweiz wird auf 70'000 geschätzt. Anfangs 90er-Jahre haben sich die AlevitInnen hier in 12 Kantonen in Kulturzentren organisiert. Diese Zusammenschlüsse haben im Jahre 1996 die Dachorganisation, Föderation der Alevitischen Gemeinden in der Schweiz (FAGS), gegründet. Aktuell sind die AlevitInnen in der Schweiz noch nicht als eine eigenständige Glaubensgemeinschaft anerkannt.
Die Situation der AlevitInnen in der Türkei
anerkannt ist, wird neugeborenen Kindern automatisch Islam als Religion zugeteilt. Deshalb ist islamischer Religionsunterricht für AlevitInnen ein Pflichtfach.
Staat Moscheen in alevitischen Dörfern.
entlöhnt.
ignoriert und verschwiegen.
nicht gefördert. Folglich trauen sie sich nicht, sich als AlevitInnen zu bezeichnen.
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